Joint project

TRR 138 A02 - Dynamiken der Sicherheit: Formen der Versicherheitlichung in historischer Perspektive. Grundlagen, Rahmenbedingungen und Regularien zur Herstellung von „Sicherheit“ zwischen Christen und Nichtchristen, Lateinern und Nichtlateinern in den Kreuzfahrerherrschaften (12. bis 14. Jahrhundert)


FunderGerman Research Foundation

Period2014-2017

URIhttps://gepris.dfg.de/gepris/projekt/247753082


Detailed description
Sicherheit erweist sich aktuell im Lichte der Corona-Pandemie einmal mehr als eine zentrale gesellschaftliche und politische Herausforderung. Die Sorge vor Seuchen, aber auch vor Naturkatastrophen oder ökonomischen Krisen, die Bedrohung durch kriegerische Gewalt oder die Angst vor dem Anderen und Unbekannten – Sicherheit besitzt als Zielvorstellung weiterhin absolute Priorität in der politischen Diskussion. Der SFB/TRR 138 untersucht, wie sich Bedeutungen und Praktiken der Sicherheit in historischen und aktuellen politischen Konstellationen ausgebildet und welche gesellschaftlichen Wirkungen sie entfaltet haben. Davon ausgehend zielt die gemeinsame Forschungsarbeit des SFB/TRR darauf, durch die Verbindung geschichts-, sozial- und rechtswissenschaftlicher Forschungsperspektiven, für das emerging field der Historischen Sicherheitsforschung eine konzeptionelle Grundlage zu entwickeln. Die empirischen Studien des SFB/TRR richten sich dabei ganz bewusst nicht nur auf einen einzigen Zeitabschnitt, etwa die im Rahmen der Sicherheitsforschung bislang im Vordergrund stehende jüngste Zeitgeschichte, sondern nehmen eine chronologisch übergreifende, transepochale Perspektive ein.Zum Ende der ersten Förderphase haben wir als Ergebnis der Auseinandersetzung mit Debatten der kritischen Sicherheitsforschung einen analytischen Rahmen für eine interdisziplinäre Erforschung von Dynamiken der Sicherheit in historischer Perspektive vorgelegt. In der zweiten Förderphase wurde der analytische Rahmen auf seine Brauchbarkeit hin überprüft. Zugleich sind wir Schritte in Richtung einer theoretischen und methodologischen Weiterentwicklung gegangen, die auf ein Verständnis von Sicherheit hinführt, dessen Kern ein komplexes Konstrukt von Situativität bildet. Ein solches Verständnis rückt den situativen Zusammenhang von kollektiv geteilten Identifikationen und Interpretationen von Sicherheitsproblemen (Sicherheitsheuristiken) mit Praktiken ihrer Bearbeitung (Sicherheitsrepertoires) in den Mittelpunkt. Darauf aufbauend sollen in der Abschlussphase die theoretischen Überlegungen eines situationszentrierten Verständnisses von Versicherheitlichung weiterentwickelt werden. Am Ende der Förderzeit soll somit auf dieser Grundlage eine innovative, in ihrer Tragfähigkeit empirisch überprüfte konzeptionelle Grundlage für die Historische Sicherheitsforschung gelegt worden sein. Die zentralen Synthesen der gemeinsamen Forschungsarbeit werden in verschiedenen Publikationen – etwa in einem internationalen Handbuch und einem Bildband – sowie in eigenständigen Formaten des Wissenstransfers erbracht.

Teilprojekt:
Das Teilprojekt widmet sich der Frage nach der Bedeutung von Versicherheitlichung und den daraus entwickelten Strategien zur Herstellung und Darstellung von Sicherheit in den Kreuzfahrerherrschaften. Im Mittelpunkt stehen dabei fünf Untersuchungsfelder: (1) die Handhabung von Eid und Handschlag zur Herstellung von Vertragssicherheit zwischen Christen und Muslimen; (2) die interreligiösen Aspekte in der Rechtspraxis der Gerichtshöfe der Kreuzfahrerherrschaften; (3) die Förderung der Konversion von Muslimen, Juden und Nichtlateinern zur Lateinischen Kirche; (4) die Politik der Lateiner in der Frage des Konnubiums zwischen Lateinern und Nichtlateinern; (5) die Politik der Lateiner gegenüber Formen transreligiöser Frömmigkeitspraxis an den von Christen, Juden und Muslimen gemeinsam verehrten „loca sancta“.




Coordinating organisation / Consortium Leader


  • Philipps University of Marburg
  • University of Giessen


Cooperation partners with funding

  
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  • Friedrich Schiller University Jena
  • Herder Institute
  • Leipzig University
  • Peace Research Institute Frankfurt
  • Philipps University of Marburg




Last updated on 2025-13-03 at 11:16